Werke aus der Sammlung des Syker Vorwerks

Collection

12.11.2023 - 11.05.2025

Hans-Albert Walter, Formation der Windplaneten, 1965/67, Acryl auf Leinwand, SYK00318, Foto: Tobias Hübel
Ausstellungsansicht Collection, Foto: Tobias Hübel
Louis Niebuhr, Profilierter Kopf - Zirkumpolare Position, 1968, Hartstuck, SYK00124, Foto: Tobias Hübel
Ausstellungsansicht Collection, Foto: Tobias Hübel
Hans-Albert Walter, ohne Titel, 1974, Acryl auf Leinwand, SYK00096, Foto: Tobias Hübel
Ausstellungsansicht Collection, Foto: Tobias Hübel
Louis Niebuhr, Auf nach Kreta - Zirkumpolare Position, 1987, Marmor, SYK00247, Foto: Tobias Hübel

Das Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst präsentiert erstmals über einen längeren Zeitraum eine Auswahl von Werken aus der eigenen Sammlung. Die Werke stammen von den renommierten Künstlern Louis Niebuhr (1936 geboren in Syke) und Hans-Albert Walter (1925 in Kołobrzeg/Kolberg, Pommern – 2005 in Diepholz).
 
Hans-Albert Walter erlitt im Alter von 15 Jahren den Verlust seines Gehörs. Er studierte bis 1952 an verschiedenen Kunstakademien, darunter in Stettin, München und Bremen. Im Jahr 1952 heiratete er Dorothea Mack und zog mit ihr 1954 von Niedersachsen nach Düsseldorf, wo er als Industriegrafiker tätig war. Ab 1956 beteiligte sich Walter an Ausstellungen, und ab 1962 arbeitete er als freischaffender Künstler. Er pflegte enge Beziehungen zur Düsseldorfer Avantgarde und nahm an Ausstellungen der Gruppe ZERO teil. Ab 1983 lebte und arbeitete er in Düsseldorf und Diepholz in Niedersachsen.
Besonders bekannt wurde Hans-Albert Walter durch seine großformatigen Zahlenbilder. Er beschäftigte sich seit den 1970er Jahren ausschließlich mit den Zahlen 0 bis 9 als künstlerischem Motiv. Seine Werke befinden sich sowohl in privaten als auch in öffentlichen Sammlungen. Ab 1990 hatte er Einzelausstellungen in verschiedenen Städten und bedeutenden Museen, darunter das Sprengel Museum Hannover. Walter erhielt im Laufe seiner Karriere verschiedene Auszeichnungen, darunter den Kulturpreis des Landkreises Diepholz für sein Lebenswerk. Die Gemeinnützige Stiftung Kreissparkasse Syke besitzt im Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst mit 61 Bildern aus den Jahren 1954 bis 2003 eine der größten zusammenhängenden Sammlungen seiner Werke.
 
Louis Niebuhrs künstlerischer Werdegang begann in den frühen 1950er-Jahren mit einer Stuckateurlehre, in der er an der Restaurierung verschiedener Gebäude in Bremen und Umgebung beteiligt war. Neben seiner handwerklichen Tätigkeit belegte er Zeichenkurse an der Staatlichen Kunstschule Bremen und unternahm eine ausgedehnte Kunstreise durch Italien. Nachdem er von 1954 bis 1961 als Stuckateur an Restaurierungsarbeiten von Kirchen in der Schweiz beteiligt war, absolvierte er seine Meisterprüfung und verbrachte Studienaufenthalte in Perugia, Rom und Florenz.
Von 1961 bis 1966 studierte er Bildhauerei bei Professor Gerhart Schreiter an der Staatlichen Kunstschule Bremen. Er lehrte von 1969 bis 1972 an der Werkkunstschule Hannover und von 1974 bis 1977 an der Fachoberschule für Gestaltung in Bremen. Niebuhr verbrachte Arbeitsaufenthalte in Carrara, Italien, und in Larvik, Norwegen. Seit 1971 ist er Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Seit 1973 nimmt er an verschiedenen Bildhauersymposien teil, und seine Werke sind in privaten und öffentlichen Sammlungen zu finden.
Louis Niebuhr arbeitet hauptsächlich mit Materialien wie Hartstuck (einem Gemisch aus Gips und Marmorstaub), Stein (Marmor, Granit, Labrador) und Buchenholz. Er organisierte 1991 ein europäisches Bildhauersymposium in Syke und erhielt 1992 den Kulturpreis des Landkreises Diepholz.  Der Künstler lebt mit seiner Frau Beate Zitzlaff in Syke. Die Sammlung Niebuhr-Zitzlaff der Gemeinnützigen Stiftung Kreissparkasse Syke umfasst aktuell 34 Skulpturen von Louis Niebuhr.
 
Die Sammlungspräsentation „Collection“ zeigt 14 ausgewählte Arbeiten aus den Jahren 1965 bis 2000, die nicht nur das künstlerische Erbe unserer Region widerspiegeln, sondern auch die kreative Vielfalt und Innovationskraft von Louis Niebuhr und Hans-Albert Walter.