Jan-Hendrik Brinkmann

Kühe und Zigaretten

16.06.2024 - 29.09.2024

Jan-Hendrik Brinkmann, Radi [uhba t radu pa t], 2021-22, Öl auf Leinwand, 180 x 230 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Komposition 1-3, 2023, Öl und Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm, Installation auf Siebdrucktapete © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Die Groteske [ha rra], 2022, Pigmenttinte und Bleistift auf Papier, 100 x 70 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Die Ipanema Show [tschutschu], 2021, Öl auf Leinwand, 180 x 160 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Doppelbildnis vor Blumen [ta], 2023, Öl und Acryl auf Leinwand, 200 x 160 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Der blinde Punkt [szkk], 2021, Gouache und Acryl auf lithographisch bedrucktem Papier, 29,7 x 21 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Frequenz [szzzzzschhhzz], 2021, Pigmenttinte und Bleistift auf Papier, 100 x 70 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Jan-Hendrik Brinkmann, Die Erinnerung an ein Familienbild [ru da lup], 2020, Gouache, Acryl und Tape auf Papier, 60 x 50 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Das Syker Vorwerk - Zentrum für zeitgenössische Kunst freut sich mit „Kühe und Zigaretten“ die erste institutionelle Einzelausstellung des Malers Jan-Hendrik Brinkmann ankündigen zu können.
Die Ausstellung, eine eindrucksvolle Reise durch die Herkunft und Entwicklung des Künstlers sowie eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem ländlichen Raum und dessen Eigenheiten, findet vom 16. Juni bis zum 29. September 2024 statt. Die Malereien von Brinkmann werden im Syker Vorwerk im Obergeschoss ausgestellt. Hier wird den Besucher:innen eine umfangreiche und vielschichtige Sammlung von Werken präsentiert, die nicht nur das ländliche Leben, sondern auch die persönliche Entwicklung des Künstlers widerspiegeln.
Neben der Ausstellung im Syker Vorwerk wird „Kühe und Zigaretten“ auch auf dem Außengelände des Kreismuseums Syke präsent sein, wo drei gedruckte Banner des Künstlers zu sehen sein werden. Diese Erweiterung ermöglicht es einem breiteren Publikum, Brinkmanns einzigartige Perspektive zu erleben. Die Verbindung vom kulturwissenschaftlichen Kreismuseum, dass über den Alltag der Menschen in der Region berichtet, zum Zentrum für Kunst ist auch inhaltlich folgerichtig.
 
Jan-Hendrik Brinkmann, geboren 1990 in Achim und aufgewachsen in Syke, präsentiert einen facettenreichen Blick auf eine vordigitale Welt und die Reflektion eines Millennials über das Vergangene und das Heute. Die Ausstellung changiert dabei geschickt zwischen Nostalgie und Sarkasmus, jedoch stets ohne Boshaftigkeit.
 
Die Werke von Jan-Hendrik Brinkmann laden dazu ein, die Realitäten, die er abbildet, auf verschiedenen Ebenen zu erforschen und zu verstehen. Wie Jochen Overbeck treffend bemerkt: „Das Abstrakte ist dabei nie Mittel zum Zweck, jedes Farbmuster auf jedem Bild besitzt einen Ursprung.“
Brinkmanns Kunst, die von authentischem Fotomaterial ausgeht, ist fragmentarisch angelegt, erlaubt Brüche und Leerstellen, die die Betrachter:innen dazu einladen, diese Leerstellen mit eigenen Interpretationen zu füllen.
Die Begriffe Heimat und Tradition werden augenscheinlich vor den Motiven der gedeckten Kaffeetafel auf Häkelspitze oder Spielmannszug, Schützenfest und Schnapstrinken. Brinkmann hinterfragt in seinen Arbeiten verschiedene Stereotypen des Dorflebens – für ihn Bilder des kulturellen Gedächtnisses von Generationen.
Die Stärke der Bilder besteht darin, dass sie nicht werten. Mögliche Wertungen entstehen beim Lesen der Bilder. Dabei kommt es sehr darauf an, welche eigenen Erfahrungen und Erinnerungen die Betrachter:innen mitbringen. Einzig in den Titeln gibt Jan-Hendrik Brinkmann gelegentlich einen Hinweis auf von ihm intendierte Lesarten.
 
Die Ausstellung „Kühe und Zigaretten“ zeigt nicht nur eine retrospektive Betrachtung des Vergangenen, sondern stellt auch eine Einladung dar, das Dargestellte zu hinterfragen, zu interpretieren und neu zu besetzen. In der heutigen Zeit, geprägt von rascher Veränderung und digitaler Innovation, erinnert uns Brinkmanns Werk daran, dass die Vergangenheit immer noch präsent ist und ihre Wurzeln in unserem gegenwärtigen Leben hat.

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